Donnerstag, 24. Mai 2012

Schreib oder stirb!

Gestern ging gar nichts - aufgrund mehrerer unvorhergesehener Ereignisse (unter anderem ein 2,5 stündiges Aufbautelefonat für kleine Schwestern) und extremer Müdigkeit war der Tag vorbei, ehe ich zum Schreiben kam. Aber heute habe ich sogar etwas mehr als eine Seite getippt, yay!

Es scheint sich als gute Taktik zu erweisen, meine Schreibeinheit direkt als allererste Aktivität des Tages zu planen. Aufstehen, anziehen, Kaffee/Tee machen - schreiben. Der Artikel, der mich auf die Idee gebracht hat, es entgegen meines eigentlichen Biorhythmuses doch einmal morgens statt abends zu versuchen, trifft die Sache auf den Punkt: Writing on the Moon (Zoe Winters, Paranormal Romance Author - Artikel ist in Englisch).

Auch wenn ich immer behaupte, ich bin eine Nachteule - was korrekt ist - bin ich abends hundemüde, wenn ich morgens dank Arbeit gezwungen bin, früh aufzustehen. Wenn ich müde bin, kann ich nicht schreiben. Was also läge näher, als es morgens zu versuchen? ... irgendwie schien alles näher zu liegen, denn schließlich bin ich eine Eule, ich funktioniere morgens nicht, ich schreibe am besten, wenn es dunkel und ruhig ist und mich niemand ablenkt, wenn im Internet nichts mehr los ist, weil alle schlafen, weil... ihr merkt, worauf das hinausläuft? Richtig. Allein schon "wenn im Internet nichts mehr los ist", ha.

Meine zwei Seiten diese Woche (wow, man kann auf so wenig so stolz sein!) habe ich morgens fabriziert. Es geht leicht, es fließt, ich bin entspannt und ausgeruht von der Nacht, und auch morgens ist noch niemand da, der mich ablenken kann - auch wenn das Internet natürlich weiterhin wach ist. Böses Ding!

Der zweite Trick: Schreib oder stirb! Klingt martialisch? Ist superklasse! Es ist ein einfaches, kleines Web App namens Write or Die. Es hat ein nettes, kleines Schreibfenster, in das man nette kleine Buchstaben tippen und so Wörter um Wörter, Sätze um Sätze tippen kann. Man gibt eine Zeit ein, die man durcharbeiten möchte oder ein Wortziel, das man erreichen will - und wählt dann zwischen verschiedenen Modi aus: Gentle, normal, Kamikaze.

Und das ist der Trick. Wenn man aufhört zu schreiben (je nach "Grace Period" ist die gestattete Tipppause länger oder kürzer), fängt im Normal-Modus der Bildschirm rot zu flackern an, und wenn man es schafft, trotzdem weiter vor sich hinzuträumen, kreischt unmelodischer Katzenjammer los (welcher genau, kann man sich aussuchen). Spätestens dann tippt man ganz "freiwillig" weiter, damit es aufhört! Wer richtig hartgesotten ist, wählt Kamikaze - nach der gestatteten Tipppause fängt das Programm an, die ersten Wörter wieder zu löschen. Da schreibt man doch wie der Teufel! (Ich bin ein Weichei, ich schreibe im Normalmodus.) Absacken ist also kaum möglich.

Nachdem ich den (die? das?) App mehrfach online getestet habe, habe ich mir das Programm dann auch als offline Version gegönnt. Ca. 8,00 Euro kostet es je nach Euro-Dollar-Kurs (10$) und ist eine sehr geniale Sache. Mich macht es glücklich.

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